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Дата сообщенияПятница, 5 Декабрь 2014 09:13
АвторPipka Big
В ответ наPutin-Versteher
Ааа, понятно, это означает - братство кольца, те кольцо сторонников Путина
Неплохо придумано!

Ниже - выдержка из немецкой заметки, обьясняющей смысл неологизьма Versteher.

ЪЪЪ

Авторы, критически воспринимающие российскую политику, обозначают этим словом того, кто по их мнению, обладает наивным пониманием мотивов Владимира Путина (имеются в виду политика, проводимая нашим Вождем, прим. PB).

http://www.welt.de/kultur/article127785810/Putin-Versteher-Aluhuete-und-Mainstreammedien.html

Der Meinungskampf um die Ukraine hat der deutschen Sprache auch ein paar neue Wörter beschert oder solche, die vorher ein ausgesprochenes Nischendasein führten, in den Hauptstrom der Sprache geschwemmt. Das bekannteste Beispiel ist der Putin-Versteher.

Den Begriff Schlagwort, so wir wie ihn heute gebrauchen, hat übrigens Otto Ladendorf entscheidend geprägt. Der Philologe und Lehrer veröffentlichte 1906 sein "Historisches Schlagwörterbuch", eine bis heute nicht überholte Pionierarbeit, in der er den Gegenstand seiner Forschungen so definierte: "Schlagworten ist eine prägnante Form und ein gesteigerter Gefühlswert eigentümlich." Er sammelte darin auch schon Begriffe der politischen Streitkultur wie etwa Zickzackkurs, ein Wort, mit dem Ende des 19. Jahrhunderts das Gebaren Kaiser Wilhelms II. attackiert wurde.


Auf dem Leim der russischen Propaganda


Vor Ladendorf hatte Schlagwort seit ca. 1770 zunächst das Wort bezeichnet, das einem Schauspieler seinen Auftritt signalisiert – ähnlich wie das heute noch in dieser Bedeutung gebräuchliche Stichwort. Erfunden hat der Philologe die neue Bedeutung "emotional aufgeladener Begriff in politischen, gesellschaftlichen oder ästhetischen Debatten" nicht – er bezieht sich schon im Vorwort ausdrücklich auf Richard M. Meyers Werk "400 Schlagworte" von 1900. Aber erst Ladendorfs Langzeitwirkung hat diese Definition durchgesetzt.

Versuchen wir also für einige gegenwärtige Begriffe zu leisten, was Ladendorf für die Schlagwörter seiner Zeit getan hat. Zum Putin-Versteher gibt Google Trends noch nichts her, weil das "Suchvolumen zu gering ist, um Grafiken anzeigen zu können". Doch ein Blick in das Onlinearchiv des Springer-Verlags, in dem auch andere Medien ausgewertet werden, zeigt: das Wort, das vorher nur sehr vereinzelt auftaucht, wird seit Anfang März dieses Jahres zum alltäglichen Schlagwort. Autoren, die der russischen Politik eher kritisch gegenüberstehen, bezeichnen damit jemanden, der ihrer Meinung nach allzu blauäugig Verständnis für die Motive Wladimir Putins hat. Ein bisschen schwingt auch mit, dass der Putin-Versteher der russischen Propaganda auf den Leim gegangen ist.